Mal- und Gestaltungstherapie hat ihre Wurzeln in der Analytischen Psychologie nach C. G. JUNG.
Der Schweizer Arzt und Psychiater war Zeit seines Lebens malend und bildhauerisch tätig:
"Wann immer ich in meinem späteren Leben steckenblieb,
malte ich ein Bild oder bearbeitete ich Steine,
und immer war dies ein Eingangsritus für nachfolgende Gedanken und Arbeiten."
C. G. JUNG entdeckte die Ebene des kollektiven Unbewussten, in der sich universelle Symbole in Religionen, Märchen und Mythen abbilden. Es gibt auch einen Bereich
des persönlichen Unbewussten. Tauchen Symbole aus dieser Ebene auf, sind sie durch die eigene Lebensgeschichte geprägt.
Die Arbeit mit Symbolen hat in der Mal- und Gestaltungstherapie zentralen Stellenwert.
Es geht darum, die individuelle Bedeutung der vorkommenden Symbole in einem Bild oder Objekt zu finden: Welchen Sinn können verschiedene "Sinn-Bilder" für Ihr Leben haben? Um die Anregungen aus Ihrer Bilderwelt umzusetzen, werden konkrete Ziele für Ihren Alltag formuliert.
Mal- und Gestaltungstherapie hat keinen künstlerischen Anspruch. Es ist nicht wichtig, Werke nach ästhetischen Kriterien anzufertigen. Vielmehr werden Sie bestärkt, einen stimmigen Ausdruck für Ihre inneren Bilder zu finden.
In der Gestaltungsphase ist es von Vorteil, exakte Vorstellungen loszulassen. Stattdessen werden Sie ermutigt, Ihrem kreativen Prozess zu
folgen: Genießen Sie das Spiel der Farben und lassen Sie sich überraschen, was sich zeigen möchte. Verbinden Sie sich mit Ihrer schöpferischen Kraft und erleben Sie die befreiende Wirkung
Ihres Kreativ-Seins!
Eine breite Auswahl an Farben und Materialien steht zu Ihrer Verfügung. Sie können intuitiv daraus wählen oder Sie lassen sich von der Maltherapeutin über die Besonderheiten der jeweiligen Materialien und Techniken beraten. Gleich, ob Sie eine Skulptur aus Ton formen, großflächig mit Fingerfarbe malen, eine Collage gestalten oder eine detaillierte Skizze anfertigen. - Es gibt unzählige Möglichkeiten, um Ihr individuelles Thema mit mal- und gestaltungstherapeutischen Methoden zu bearbeiten.
Das anschließende Reflexionsgespräch dient dazu, Ihre Erfahrungen während der Gestaltungsphase nachzuvollziehen. Besonderes Augenmerk wird auf die Besprechung des entstandenen Bildes oder Objektes gelegt: Gemeinsam betrachten wir das Gestaltete und ergründen die Bedeutung der vorkommenden Farben, Formen und Symbole. Ein Bezug zur jeweiligen Lebenssituation wird hergestellt. Dadurch werden Botschaften, die in den Bildern und Gestaltungen enthalten sind, für das eigene Alltagsleben zugänglich gemacht.